Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
am 19. März ist es nun also so weit. Nach dem viel zu frühen Tod unseres Ersten Bürger-meisters Georg Küttinger wird an diesem Tag ein/e neue/r 1. Bürgermeister/in gewählt.
Ich appelliere an Sie: Gehen Sie zur Wahl und nutzen Sie Ihr Stimmrecht! Sie entscheiden mit Ihrer Stimme, wer die Marktgemeinde Thalmässing in den nächsten sechs Jahren an der Spitze führen wird. Zur Wahl stehen Barbara Borzner aus Kolbenhof und Johannes Mailinger aus Thalmässing. Beteiligen Sie sich an der Wahl und zeigen Sie somit Ihr Interesse an unserer schönen Marktgemeinde. Sollten Sie am Wahltag verhindert sein oder aus einem sonstigen Grund nicht in Ihr Wahllokal kommen können, nutzen Sie gerne die Briefwahl.
Die Wahlvorbereitungen blieben bisher fair und ohne persönliche Angriffe und ich wünsche mir sehr, dass es in den letzten Wochen vor der Wahl so weitergehen wird. Unterstützen Sie Ihre/n persönliche/n Favorit/in und bleiben Sie dabei sachlich und gerecht. Denn nach der Entscheidung müssen und wollen wir wieder alle im Marktrat zusammenarbeiten und gemeinsam an einem Strang ziehen. Dieses Miteinander hat die Marktgemeinde in den ver-gangenen Jahren so stark gemacht und mein innigster Wunsch ist, dass es auch so bleiben wird.
Mit der Neuwahl des/der Ersten Bürgermeisters/in am 19. März endet auch meine Interims-Bürgermeisterzeit während der Krankheit und nach dem Tod von Bürgermeister Georg Küt-tinger nach gut zwei Jahren. Somit ist auch dieses Grußwort an Sie mein vorerst letztes.
Gestatten Sie mir deshalb an dieser Stelle ein persönliches Resümee:
Die vergangenen beiden Jahre waren für uns alle nicht leicht, es waren tatsächlich in der Marktgemeinde Thalmässing und darüber hinaus keine einfachen Zeiten.
Das gesamte Jahr 2021 war geprägt von der Corona-Pandemie und der Sorge um die Ge-sundheit unserer Bevölkerung. Lockdown, Krisenausschuss-Sitzungen und Impfaktionen für unsere älteren Mitbürger waren Dinge, die das Gemeindeleben bestimmten.
Im Jahr 2022 - als man dachte, dass nach Corona alles wieder besser werden würde - kam dann der Ukrainekrieg, der alles überschattete. Dieser führte auch bei uns zu einer Energiekrise, zu Inflation und Rohstoffknappheit, was auch bis heute Auswirkungen auf unser tägli-ches Leben in der Gemeinde hat. Am Ende des Jahres verschärfte sich dann auch wieder die Flüchtlingskrise, sodass auch bei uns in der Marktgemeinde, u.a. in Gebersdorf, wieder neue Flüchtlinge aufgenommen werden mussten. Im Dezember verstarb dann unser Erster Bürgermeister Georg Küttinger nach schwerer Krankheit und einem aufopferungsvollen Kampf, bei dem wir ihn begleitet haben.
Ich habe als stellvertretender Bürgermeister in diesen schwierigen Zeiten versucht, die Marktgemeinde bestmöglich durch diese turbulenten beiden Jahre zu führen, immer tatkräftig unterstützt durch unsere Dritte Bürgermeisterin Eva Dorner, den Marktgemeinderat und unser hervorragendes Team in der Gemeindeverwaltung mit Geschäftsführer Martin Obermeyer an der Spitze.
Mir hat diese herausfordernde Arbeit sehr viel Freude bereitet, jedoch will ich auch nicht verhehlen, dass ich in den vergangenen beiden Jahren mehrmals an die Grenzen der Be-lastbarkeit gekommen bin. Gleichzeitig die Marktgemeinde und eine mittelständische Firma mit 40 Beschäftigten zu leiten, ist auf Dauer nicht machbar und auch nicht leistbar.
Die Belastungen für meine Firma, meine Mitarbeiter, meine Familie und nicht zuletzt meine Frau waren enorm, ohne ihre Hilfe und ihr Verständnis hätte ich das alles nicht geschafft.
Dennoch bin ich der Verantwortung, meiner Heimatgemeinde an vorderster Stelle zu dienen, sehr gerne nachgekommen und ich möchte diese intensive Zeit in meinem Leben mit den zahlreichen Begegnungen, Gesprächen und Erfahrungen nicht missen.
Fehlen werden mir insbesondere auch die Bürgerversammlungen - die Diskussion und der Dialog mit Ihnen vor Ort hat mir immer sehr gut gefallen und war mein persönliches Highlight. Die letzte der Reihe der 20 Bürgerversammlungen im Gemeindegebiet findet übrigens am 7. März im Kernort Thalmässing im Thalmässinger Landgasthof statt, wozu ich Sie herzlich einlade.
Schließlich will ich nicht versäumen, mich bei Ihnen allen für die tolle Unterstützung für mei-ne Arbeit in den beiden Jahren zu bedanken. Ihre Wertschätzung, die ich so in meinem Leben noch nie erfahren habe, hat mir Kraft gegeben, diese Aufgabe zu erfüllen und hat mich in dieser Zeit getragen. Danke für jedes beflügelnde Wort, liebe Thalmässinger, und auch für jede Kritik, wo sie sachlich vorgebracht wurde.
Zum Schluss wünsche ich dem/der zukünftigen neuen Bürgermeister/in bei allen Entscheidungen eine glückliche Hand, dem Marktgemeinderat ein hoffentlich weiterhin gutes Miteinander und der Marktgemeinde Thalmässing und Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger für die Zukunft alles Gute!
Wie Sie nun sicher verstehen werden, sehe ich dem Wahltermin am 19. März somit mit ei-nem weinenden und einem lachenden Auge entgegen und trete jetzt gerne wieder einen Schritt zurück in mein eigentliches Amt als ehrenamtlicher Zweiter Bürgermeister.
Es war mir eine Ehre!
Ihr Michael Kreichauf
Zweiter Bürgermeister